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feinster Präzisions-Chronometer "John Gibbons, London" um 1820

sehr seltener Taschenchronometer mit Feder-Chronometerhemmung nach Earnshaw; freischwingende, gebläute Spirale mit Endkurven; die Spirale ist zylindrisch; großer Kompensations-Unruhereif mit Goldschrauben in unterschiedlichen Größen (muß auch so sein, denn durch die freischwingende Spirale kann der genaue Gang der Uhr nur an den Goldschrauben eingestellt werden); verschraubtes, gefasstes Lager auf dem Unruhekloben mit Diamant-Deckstein; die Welle des Chronometerrades liegt ebenfalls im verschraubten Lager mit Rubindeckstein; sehr seltener 180 Grad Ausschnitt für freie Sicht auf das Gangrad; darüber ist ähnlich wie bei der Unruhe ein extra Kloben auf die Platine geschraubt, in dem das Gangrad gelagert ist (auch das ist höchst selten und macht dann Sinn, wenn der Uhrmacher Arbeiten an diesem Werksteil auszuführen hat - denn dann muß nicht mehr das ganze Räderwerk de- u. remontiert werden); ebenfalls sehr seltene Guillochierung auf der Platine in immer größer werdenden Karos; Aufzug natürlich mit Kette und Schnecke; eine der Besonderheiten ist auch die verstellbare Feder zum tieferen oder nicht so tiefen Eingriff in das Chronometerrad; perfekte, gebläute Schrauben; das Werk befindet sich technisch und optisch im Bestzustand, absolut mint plus - eine echte Freude für Augen und Ohr!

das extrem schwere, doppelbödige Sterlingsilber-Gehäuse ist in einem phantastischen Zustand; keine Dellen oder Beulen, Scharniere sind in Ordnung, auch der Bügel ist nicht ausgeleiert und es gibt auch keine Kratzer; Linksaufzug nach Öffnen des Rückendeckels; Zeigerverstellung auf der Ziffernblattseite im Zentrum; nach Öffnung der Lünette kann das Werk herausgeklappt werden; feines, bestens erhaltenes Emailleziffernblatt mit römischen Ziffern und großem Sekundenkreis über das halbe Ziffernblatt

Ziffernblatt und Werk signiert mit "John Gibbons, London", mit früher Werknummer (Nr. 13) und dem Hinweis "Patentee", was sich wohl auf die verstellbare Feder bezieht; Literatur von John Gibbons findet sich bei "G.H. Baillie, Watch and Clockmakers of the world" auf Seite 122; er war tätig von 1811-1840

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Durchmesser 59mm; Gewicht 170gr.; hergestellt um 1820
Wert ca. 7000 Euro


Die letzte Vollrevision beim Uhrmacher war Ende Februar 2007. Die Ruhefeder samt Ruhestein wurde neu angefertigt, auch das Gangrad wurde repariert und das Trieb wurde erneuert. Sämtliche Schrauben wurden nochmal nachpoliert und neu gebläut, ebenfalls wurden alle Stahlteile überarbeitet. Die Unruhe wurde frisch ausgewogen, die Uhr läuft perfekt.

Es gibt in diesem unserem Lande vielleicht noch eine handvoll Spezialisten, die solche Reparaturen erledigen können. Die Wartezeiten dauern i.d.R. so 1-2 Jahre, und die Adressen werden hochgehandelt. Diese hochqualifizierten Uhrmacher bilden seltsamerweise noch nicht mal aus, nicht etwa aus Gründen der Konkurrenz, die gibt es eh nicht - nein - sie wollen ihr Wissen einfach nicht teilen, sie nehmen ihre Gabe mit ins Grab. Es gilt als gesichert, daß in spätestens 2 Jahrzehnten solche Uhren hierzulande nicht mehr repariert werden können.


>> Die Zeit ist eine gute Lehrmeisterin. Schade ist nur, dass sie alle ihre Lehrlinge umbringt. << (Curt Götz)


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große und schwere Taschenuhr mit früher Zylinderhemmung
"Charles Smith, Bunhill Row, London" (1779-1820, Lit. vgl. Baillie S. 296)

das schwere Sterlingsilber-Gehäuse kann man nur als makellos bezeichnen; keine Dellchen - keine Krätzerchen - strammer Bügel - Scharniere schwergängig; hinterer Sprungdeckel ist tief guillochiert und perfekt funktionierend mit noch bläulich schimmernder Stahlfeder; Hosenbandorden mit freier Monogrammkartusche; darunter der ebenfalls kratzerfreie Staubdeckel mit verzierter Aufzugsöffnung; makelloses Emaille-Ziffernblatt mit wunderschön geformten originalen Zeigern aus Rotgold; stark gewölbtes neuwertiges Mineralglas; Zeigerverstellung mittels Schlüssel im Ziffernblattzentrum und Aufzug werksseitig (bitte linksherum)

das Werk samt abnehmbarem Staubcontainer mit perfekt erhaltener Feuervergoldung; Staubcontainer mit Uhrmachersignatur und feinem Detail: links und rechts neben der Öffnung für die Regulierscheibe eine Hasen- u. eine Schneckengravur (für schneller/langsam); Werk ebenfalls signiert mit "Charles Smith, London"; schön geformter und fein verzierter Unruhekloben; Unruhewelle unter Diamant-Deckstein im gebläutem Stahlchaton; flacher Unruhereif aus poliertem Stahl mit vier Speichen; die Regulierscheibe aus Silber ist in die ebenfalls fein verzierte Werksplatine eingelassen; frühe Zylinderhemmung mit großem Zylinderrad (noch aus Messing! - nicht aus Stahl); Zylinderradwelle im großen hellen Rubin gelagert - gefasst und verschraubt; Antrieb mit Kette und Schnecke; gedrehte Werkspfeiler

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Durchmesser ca. 56mm; Gewicht ca. 160gr.; hergestellt um 1790/1800
Wert ca. 1000 Euro


Ein makelloses, noch dazu guillochiertes, über 200 Jahre altes Gehäuse? Das ist natürlich unmöglich. Das Gehäuse unserer Uhr hat gottseidank mehrere Hallmarks bzw. Dateletters an verschiedenen Stellen. Unter anderem an den inneren Deckeln und am Pendant. Und deshalb können die Dinge hier wunderbar aufgeklärt werden, denn die Dateletters sind unterschiedlich. Beim Pendant - welches mit den Gehäuserand verbunden ist - kann das Jahr 1786 nachgewiesen werden, und die Deckel sind 1910 hergestellt worden. Also sind zumindest die hinteren Deckel "nur" ca. 110 Jahre alt, und wenn die Uhr seit der Montage derselben seinerzeit selten und sorgsam benutzt wurde, dann ist die perfekt erhaltene Guillochierung erklärbar.


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