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schöne Taschenuhr der "Illinois Watch Co." aus Springfield/Illinois mit sog. "3-Finger-Getty-Werk"

im gut erhaltenem Wannengehäuse aus poliertem Stahl - der Hersteller ist die "Crescent Watch Case Co." aus NewYork, 21-23 Maiden Lane; sogenanntes Sidewinder-Gehäuse, denn die Aufzugskrone befindet sich bei der drei; abschraubbare Glaslünette - darunter befindet sich der Schieber für die Zeigerverstellung; signiertes, dreiteiliges Emaille-Ziffernblatt mit feinen Ziffern und roter Minuterie; originaler Zeigersatz aus Stahl; kratzerfreies Mineralglas

nach dem Abschrauben der Glaslünette kann das Werk aus dem Gehäuse herausgeschwenkt werden - bitte vorher leicht an der Krone ziehen, denn dann wird die Kronenwelle vom Werk entkoppelt; der Designer Fred I. Getty hat hier ein besonders schönes Modell entworfen - ein sogenanntes "Dreifinger-Werk" mit nur einem sichtbarem Aufzugsrad; nett anzusehen die dazugehörige Sperrklinke - die Amerikaner sagen treffend "Moon-Shaped-Click" dazu; die Platine, die Kloben und Brücken bestehen aus vernickeltem Stahl mit Streifenpolituren; insgesamt 15 Rubine mit insgesamt 4 verschraubten Rotgoldchatons; aufgeschnittener Kompensations-Unruhreif mit Regulageschrauben aus Rotgold; Unruhewelle unter Decksteinen; gebläute Breguet-Spirale mit Endkurve; Schwanenhals-Feinregulage; Ankerhemmung mit offenen Rubinpaletten; alle Speichen der Zahnräder sind aufwendig abgerundet - immer ein Zeichen von hoher Fertigungsqualität und manche Schweizer Edelmanufakturen könnten sich eine dicke Scheibe davon abschneiden

letzte Revision beim Uhrmacher im April 2016

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Durchmesser ca. 53mm; hergestellt lt. Werksnummer 1906
Wert ca. 475 Euro


>> Menschen, die Zeit haben, sind immer auch Menschen, die nicht glauben, sie müssten alles selbst machen. << (Emil Oesch)


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beste Qualität der "Waltham" aus Massachusetts: Modell "Vanguard" mit 23 Rubinen

Die höchste Qualität der Fa. Waltham aus Massachusetts repräsentierte die "Vanguard" und die "Riverside Maximus" mit jeweils 23 Steinen; dann kamen die Modelle "Crescent Street", die "Appleton Tracy" sowie "845", die allesamt 2 Steine weniger aufwiesen; die "Railroader", die "Riverside", die "Roadmaster", die "Royal", die "P.S. Bartlett“ sowie die "Special" hatten 17 Steine

diese Uhr präsentiert sich in einem wunderschönen Sterlingsilber-Gehäuse der "Crescent Watch Case Co." aus NewYork, Maiden Lane; fein verzierter hinterer Deckel mit freier Monogrammkartusche; griffiger Münzrand und Goldscharniere; kratzerfreier Staubdeckel ebenfalls Sterlingsilber; makelloses Montgomery-Ziffernblatt mit vertieftem Sekundenbereich und ausgeschriebener Minuterie ("Montgomery Safety Dial Co." aus Topeka/Kansas); originales Mineralglas; einwandfrei erhaltener und ebenfalls originaler Zeigersatz aus gebläutem Stahl in Birnenform; Zeigerverstellung nach Railroad-Standard über Schieber unter der Glaslünette bei der elf

fast neuwertig erhaltenes, vernickeltes Stahlwerk mit feinen Zierschliffen; insgesamt 23 Jewels - die meisten davon sitzen in erhabenen Rotgoldchatons; Minutenrad aus massivem Rotgold mit händisch abgerundeten Speichen; sehr hochwertige, spiegelpolierte Ankerpartie; Anker mit offenen Rubinpaletten; Anker unter zusätzlichen Decksteinen - sind im federnden Gold-Deckplättchen gelagert; Ankerrad ebenfalls unter Decksteinen; Spirale und Unruhereif sind ebenfalls außergewöhnlich: es ist eine Elinvar-Spirale mit Breguet-Endkurve und der mit Rotgoldschrauben bestückte Unruhereif besteht aus Glucydur (Legierung aus Kupfer, Beryllium und Eisen mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten); die am 28. Juli 1908 patentierte Feinregulage mit Gegendruckfeder stammt von Olof Ohlson aus Newton/Massachusetts - der gebürtige Schwede Ohlson war lange Jahre Chefmechaniker bei Waltham und besaß mehrere Patente für Uhrenteile und Uhrenwerkzeuge; Werk wurde seinerzeit in 6 Lagen bei verschiedenen Temperaturen einreguliert; Gangreserve über 40 Stunden

letzte Revision beim Uhrmacher im April 2016

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Durchmesser ca. 52mm, hergestellt lt. Werksnummer 1936
Wert ca. 850 Euro


Im Jahr 1850 gründeten Aaron Lufkin Dennison (1812-1895), David Davis und Edward Howard (1813-1904) in Roxbury einen Betrieb zur seriellen Fertigung von Uhrwerken. Im ersten Anlauf hieß die Firma "HOWARD, DAVIS & DENNISON". Nach deren Scheitern folgte 1851 der zweite Anlauf unter dem Namen "American Horology Company". Um Finanziers zu locken wurde der Name bzw. die Signatur mehrfach geändert: "The Warren Manufacturing Company" mit der Gravur "Warren, Boston", "Samuel Curtis, Roxbury" oder "Fellows & Schell". Im Jahre 1853 wurde sie umbenannt in "Boston Watch Company" und in das benachbarte Waltham verlegt. Die wichtigsten Firmenteilhaber waren an den unterschiedlichen Signaturen erkenntlich: "Dennison, Howard & Davis", "C.T. Parker" und "P.S. Bartlett". Im Jahr 1857 ging die Firma in Konkurs und die Partner trennten sich.

Danach wurde die Fabrik versteigert. Gewinner war der New Yorker Uhrenimporteur Royel E. Robbins. Dieser sorgte für den Fortbestand der Manufaktur. Der Name änderte sich zu Beginn häufiger: "TRACY BAKER & CO., WALTHAM, MASS." (1857), "APPELTON, TRACY & CO., WALTHAM, MASS." (1857) und "AMERICAN WATCH CO., WALTHAM, MASS." (1859-1885).

1957 beendete Waltham die Produktion in den USA und die Firma wurde verkauft. Bis dahin wurden über 35 Millionen Uhren produziert. 1981 erwarb die Familie Takagi (Heiwado Trading) aus Tokio sämtliche Anteile und bestimmt die Geschicke der Firma bis heute.


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seltene "Waltham" aus Massachusetts: Modell "Vanguard" mit 23 Rubinen und Gangreserve-Anzeige

im sehr gut erhaltenem, stark vergoldetem englischen Gehäuse der "Dennison Watch Case Co." aus Birmingham - darauf gab es seinerzeit eine 25jährige Garantie gegen Goldabrieb: es sind 2 massive, 14-karätige Goldplatten auf ein inneres unedles Metall gepresst worden; alles 3 Scharniere noch schön schwergängig; kratzerfreier Staubdeckel; wunderschönes Emaille-Ziffernblatt mit vertiefter Mitte, vertiefter Sekunde bei der sechs und vertiefter Gangreserve-Anzeige (UP/D´N) bei der zwölf; kratzerfreies, zum Lünettenrand hin sauber eingeschliffenes Mineralglas aus alten Beständen; originaler, stahlgebläuter Zeigersatz in Spatenform; Zeigerverstellung durch Ziehen an der Krone

fast neuwertig erhaltenes, vernickeltes Stahlwerk mit feinen Zierschliffen; insgesamt 23 Jewels - die meisten davon sitzen in erhabenen Rotgoldchatons; Minutenrad aus massivem Rotgold mit händisch abgerundeten Speichen; sehr hochwertige, spiegelpolierte Ankerpartie; Anker mit offenen Rubinpaletten; Anker unter zusätzlichen Decksteinen - sind im federnden Gold-Deckplättchen gelagert; Ankerrad ebenfalls unter Decksteinen; aufgeschnittener Kompensations-Unruhereif mit Regulageschrauben aus Rotgold; die blaue Breguet-Spirale ist ganz speziell: sie hat zur Unruhewelle hin eine zusätzliche Kurve - ist auf dem Sperrrad des Federhauses auch so vermerkt (Lossier Inner Terminal Hair Spring) und soll einen noch gleichmäßigeren Isochronismus bringen; patentierte Feinregulage mit Gegendruckfeder von Olof Ohlson aus Newton/Massachusetts; Werk wurde seinerzeit in 6 Lagen und bei verschiedenen Temperaturen einreguliert

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Durchmesser ca. 51mm; hergestellt lt. Werksnummer 1926
Wert ca. 1750 Euro


>> Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, der kann auch seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen. << (Henry Ford)


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sehr frühe und schwere Taschenuhr der "Columbus Watch Co." aus Ohio
und zugleich ein schönes Beispiel deutsch-amerikanischer Uhrengeschichte

das Uhrwerk befindet sich in einem wunderbar erhaltenem und unüblichen "Pair-Case" vom Gehäusebauer Joseph Fahys aus NewYork - patentiert 1884 - allein schon das macht die Uhr für den Sammler interessant; es ist punziert mit Fahys und "0resilver" - das ist Nickel; nach dem Öffnen des Übergehäuses kann das eigentliche Gehäuse "herausgepellt" werden; Staubdeckel mit verzierter Öffnung für den Aufzugsvierkant - die Zeigerverstellung erfolgt ebenfalls mit Schlüssel im Ziffernblattzentrum; sehr schönes, zweiteiliges, signiertes Emaille-Ziffernblatt; schlanke, stahlgebläute und originale Spatenzeiger; kratzerfreies Mineralglas

das mit dicken Platinen bestückte, vergoldete Werk trägt durch den sog. Banjokloben unverkennbar die Handschrift von Dietrich Gruen; überlanger Rückerzeiger über silberner Regulierskala; Unruhereif aus Bi-Metall mit Regulageschrauben aus Rotgold; Unruhewelle unter Decksteinen; Schweizer Ankerhemmung mit offenen Rubinpaletten; insgesamt 15 Rubine; natürlich "safety-pinion"; Werk signiert mit "Columbus Watch Co., Ohio"

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Durchmesser ca. 57mm; hergestellt lt. Werksnummer 1884
Wert ca. 750 Euro


Die Uhrenmarke „Columbus“ ist eng mit dem deutschen Auswanderer Dietrich Gruen verbunden. Die Firma wurde von ihm 1874 in Columbus/Ohio gegründet. Er importierte zuerst Schweizer Werke aus Biel und schalte sie in amerikanische Gehäuse ein. 1883 errichtete er seine eigene Manufaktur am gleichen Standort und produzierte dort seine eigenen Kaliber. Diese hatten (wie die hier vorgestellte Uhr) ein unverwechselbares Design mit überlangem Rückerzeiger und einen von der Norm abweichenden Unruhekloben in eigenwilliger Form. 1894 verließ er die Firma, die sich nun „New Columbus Watch Co.“ nannte. Sie existierte noch bis 1902 und wurde dann von den Studebakers (South Bend Watch Co.) aus Indiana übernommen. Zur Zeit von Dietrich Gruen wurden weniger als 300.000 Uhren produziert. So sehr viele gibt es also heute nicht mehr davon.


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