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große "Corniche" von "Dubois, Paris" mit Grande/Petite Sonnerie

im rötlich vergoldetem Corniche-Gehäuse; alle Gläser facettiert; beeindruckend schönes Ziffernblatt - die vier perfekt erhaltenen Zifferblätter für die Uhrzeit (signiert mit "Linderroth, Stockholm"), für den Wochentag, die Weckanzeige und das Datum bestehen aus Emaille - das Ganze umrahmt von feinst gestochenem, vergoldetem Messinghintergrund; alle stahlgebläuten Zeiger sind noch original; oben der berühmte Knopf für die Repetition - es werden die vergangen Stunden und die vergangenen Viertelstunden geschlagen; am Gehäuseboden befindet sich der Umstellhebel für Grande- und Petite Sonnerie sowie für die Schlagwerksabstellung; auch der originale Schlüssel für die Aufzüge und die Zeigerverstellungen ist noch vorhanden und die alte Transportbox ist auch noch vorzeigbar

das 8-Tage-Werk sucht seinesgleichen denn es läßt keine Wünsche offen: wahlweise Grande Sonnerie oder Petite Sonnerie/Stummschaltung/Weckwerk/Wochentag/Datum/Wiederholung der Stunden u. Viertelstunden auf Knopfdruck - und sogar die Uhrzeit wird angezeigt, was gibt es mehr? der Schlag erfolgt mit 2 Hämmern auf zwei stahlgebläute Tonfedern - nicht nur sauber und klar sondern auch überraschend voluminös; Spitzzahn-Ankerhemmung - jedoch ist das Ankerrad nicht aus "englischem Messing" sondern hochwertig aus Stahl; der Anker ist seitlich angeordnet und hat verdeckte Rubinpaletten; Kompensations-Unruhereif mit Goldschrauben; Unruhewelle unter Decksteinen; Werk punziert mit "P.E. Dubois, Paris" - Dubois arbeitete bei Jacot und bei Margaine in Paris (Literatur vgl. Charles Allix u. Peter Bonert); das Ziffernblatt ist mit dem Stockholmer Uhren- und Schmuckhändler Linderroth signiert

letzte Revision beim Uhrmacher im August 2023

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Höhe ohne Bügel ca. 14,5cm – mit Bügel ca. 19cm - ca. 9,5cm breit; hergestellt um 1880/90
Wert ca. 5500-6500 Euro


Grande Sonnerie und Petite Sonnerie

Allerhöchste Schule der Uhrmacherkunst verkörpern Uhren mit Grande Sonnerie und Petite Sonnerie sowie einem Repetitionsschlagwerk. Analog zu großen Turm- oder Hausuhren lassen sie die Zeit selbsttätig erklingen. Dabei besteht die Wahl zwischen Großem oder Kleinem Schlagwerk. Bei der Petite Sonnerie werden die vollen Stunden angeschlagen und auch die vergangenen Viertelstunden - zu den vollen Stunden ertönen also nur die Stunden und zu den Viertelstunden nur die Anzahl der Viertelstunden. Die Grande Sonnerie jedoch schlägt zusätzlich bei jeder vergangenen Viertelstunde noch die vergangenen Stunden hinzu. Beispiel: Um 11:45 Uhr wird die Tonfeder mit einem einfachen Schlag elfmal angeschlagen und danach dreimal die Viertelstunde mit einem doppelten Schlag. Darum brauchen solche Uhren 2 Tonfedern oder Glocken.

Und wer gar nicht gestört werden möchte, kann das Ganze natürlich auch abschalten.


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französische Reiseuhr "Gay-Lamaille" aus Paris - hergestellt für den englischen Markt

im tadellos erhaltenem, schweren, vergoldetem Gehäuse, sog. "Corniche"-Form; makelloses Emaille-Ziffernblatt mit gebläuten Spatenzeigern, signiert mit "Mallett & Son, Bath" - das ist der Name des englischen Uhrenhändlers; alle 5 Gläser facettiert und ohne Fehler; oben der Knopf für die Wiederholung der vergangenen Stunden; auch der original Schlüssel für Aufzug und Zeigerverstellung ist noch vorhanden

schweres Vollplatinenwerk mit 2 geschlossenen Federhäusern - eins für das 8-Tage-Gehwerk und eins für das Schlagwerk; das Werk schlägt die vollen Stunden (je Stunde ein Schlag) und auch die halben Stunden; auf Knopfdruck werden die vollen Stunden wiederholt (Repetition); der Schlag erfolgt auf eine stahlgebläute Tonfeder; profilierte Pfeiler; seitlich angeordneter, spiegelpolierter Stahlanker mit verdeckten Rubinpaletten; englisches Spitzzahn-Ankerrad aus Messing; Kompensations-Unruhereif mit Regulageschrauben aus Rotgold; Unruhewelle unter Decksteinen; Werk punziert mit Paris und "EGL" für Emile Gay und George Lamaille

letzte Revision beim Uhrmacher im Oktober 2014

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Höhe ohne Bügel ca. 11cm - mit Bügel ca. 14,5cm; Breite ca. 8,5cm; hergestellt um 1900;
Wert ca. 1250-1750 Euro


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eine sehr schwere und qualitätvolle "Columns/Pillars" Säulen-Reiseuhr von Monsieur Pitou aus Paris
- interessant auch für den geschichtlich orientierten Sammler -

Pitou (1889-1971) war wohl der letzte der großen Pariser Finisseure für Reiseuhren. Er lernte sein Handwerk bei Cartier in der Rue du Pont-aux-Choux, arbeitete danach bei Henri Jacot bis zu dessen Geschäftsauflösung im Jahre 1920. Danach übernahm er sämtliche Rohwerke seines ehemaligen Arbeitgebers und machte sich in der Rue Debelleyeme selbstständig (gegenüber von Drocourt). Er finissierte Reiseuhren für z.B. Rhodanet, Garnier, Drocourt, Leroy und in den letzten 30 Jahren in der Hauptsache für Breguet. Kein Zweifel darüber aber doch irgendwie witzig ist die Tatsache, daß er die Rohwerke mit den Namen seiner Auftrageber punzierte. Die entsprechende Kiste mit den Stanzen fand man in seiner Werkstatt. Wo also Breguet draufsteht muß noch lange nicht Breguet drin sein! Einige wenige Uhren - wie diese hier - wurden von ihm direkt vermarktet. Das qualitätvolle Werk stammt noch von Jacot und das Gehäuse wurde später hergestellt - die schöne Transportbox deutet auf die spätere erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hin. In der Literatur kann man seitenlang über Pitou schmökern (z.B. Allix & Bonert, "Carriage Clocks - Their history and development").

das schwere Gehäuse ist von beeindruckender, massiver Qualität - auch die Vergoldung ist ungewöhnlich gut erhalten - kein Goldabrieb sichtbar; es ist das hochwertigste Gehäuse was ich jemals in der Hand hatte - die facettierten seitlichen Gläser sitzen z.B. oben und unten in einem zusätzlichen U-Profil; das fein guillochierte Zifferblatt besteht aus Silber und hat eine vergoldete Lünette; die Breguet-Zeiger sind original und stahlgebläut; Zifferblatt mit Uhrmachersignatur; die Repetition mit sog. Grande Sonnerie - es werden die vergangenen Stunden und die Viertelstunden geschlagen; am Gehäuseboden befindet sich der Umstellhebel für Petite Sonnerie und Silence/Schlagabstellung; originaler Schlüssel und originale Transportbox vorhanden

auch das 8-Tage-Werk ist von bester Qualität - die vordere und hintere Platine besteht aus gehämmertem Messing; gebläute Schrauben; 3 Federhäuser für Schlagwerk, Weckwerk und Gehwerk; Petite Sonnerie - deshalb der Schlag mit 2 Hämmern auf 2 Tonfedern aus gebläutem Stahl mit sauberem Klang; Kolbenzahn-Ankerhemmung - der Anker ist seitlich angeordnet und hat verdeckte Rubinpaletten; Kompensations-Unruhereif mit Goldschrauben; Unruhewelle unter Decksteinen; gebläute Breguetspirale mit Endkurve

letzte Revision beim Uhrmacher im Oktober 2023

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Höhe ohne Bügel 14cm – mit Bügel 18,5cm - 11cm breit; Werk hergestellt um 1910/20
Wert ca. 4000-4500 Euro


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seltene, hochwertige, sogenannte Subminiatur-Tischuhr mit Makersmark "Asprey & Co." London, 166 New Bond Street
hergestellt lt. Hallmarks 1905 für "Kendall & Co., Paris", Rue de la Paix

Die Londoner Firma Asprey war und ist ein Familienbetrieb für Luxuswaren (bis heute Hoflieferant der Royals, by appointment to HRH the Prince of Wales), welche stets von Hand gefertigt wurden und immer aus edlen Materialien bestanden. Es handelte sich immer um hochwertige Preziosen, die sich nur eine kleine Oberschicht leisten konnte. Gegründet 1781 von William Asprey in Mitcham (Surrey) und immer wieder weitervererbt an Sohn und Enkel und Urenkel die alle einfallsreich Charles hießen. Um 1900 wurde die Firma umbenannt in Asprey & Co - die Inhaber waren Charles III. Asprey (1845-1916) und sein Sohn George - wunderbar nachzuvollziehen an den Silberpunzierungen unserer Uhr (CA.GA). Die Asprey´s beschäftigten u.a. Silberschmiede und Uhrmacher, die dann die eingekauften Werke finissierten und in die eigens dafür angefertigten Gehäuse einbauten. Asprey für die Briten - für die Russen Carl Fabergé - für die Amerikaner Tiffany und für die Franzosen Cartier. Und Deutschland?

hervorragend erhaltenes Gehäuse aus dickem Sterlingsilber (innen vergoldet) - keine Dellchen, keine sonstigen Macken; aufgrund der Größe ein echter Hingucker; hintere Tür mit 5-teiligem Scharnier - schließt perfekt - außen signiert mit "Kendall & Co., Paris" - innen mit Londoner Hallmarks und Meistermarke für Charles & George Asprey; bestens erhaltenes, haarrissfreies Emaille-Ziffernblatt mit radial angeordneten Zahlen und rotgoldenen original Zeigern; kratzerfreies Mineralglas

schweres Platinenwerk mit großem Federhaus - deshalb auch eine lange Laufdauer von 8 Tagen; Ankerhemmung mit seitlich angeordnetem Anker mit verdeckten Rubinpaletten; Kompensations-Unruhereif mit Goldschrauben; Unruhewelle unter Decksteinen; insgesamt 11 Rubine; Zeigerverstellung und Aufzug über Vierkant werksseitig

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Höhe ca. 5cm, Breite ca. 2,5cm; hergestellt lt. Hallmarks 1905
Wert ca. 1500 - 1750 Euro


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